Zukunftsforum Medien 2025 – Gemeinsam für eine starke Presse
Gestern kamen im Kieler Yacht-Club Expertinnen und Experten aus Politik, Medien und Wissenschaft zusammen, um eine zentrale Frage zu diskutieren: Wie kann die Presse als Eckpfeiler der Demokratie nachhaltig gestärkt werden? Veranstaltet von ppi Media, führte Geschäftsführer und DiWiSH-Vorstandsvorsitzender Hauke Berndt durch die zweistündige Podiumsdiskussion, die hochkarätig besetzt war.
Zu den Gästen zählten unter anderem Dirk Schrödter, Minister für Digitalisierung und Medienpolitik des Landes Schleswig-Holstein, Stefan Hilscher, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger, sowie weitere namhafte Vertreter aus Medien und Wissenschaft. Die Diskussion beleuchtete aktuelle Herausforderungen der Medienbranche, aber auch ihre unverzichtbare Rolle für unsere Demokratie.
Medien im Wandel: Herausforderungen und Perspektiven
Die Transformation der Medienlandschaft macht es für Verlage zunehmend schwierig, Zielgruppen effektiv zu erreichen. Jüngere Menschen konsumieren Nachrichten bevorzugt über soziale Medien statt durch klassische Zeitungsabos. Diese Entwicklung droht besonders in ländlichen Regionen zu sogenannten „News-Deserts“ zu führen – Gebieten ohne regionale Berichterstattung, wie Prof. Dr. Wilhelm Knelangen von der CAU Kiel erklärte. Ohne kritischen Journalismus fehlt ein wichtiges Korrektiv zur Politik, und damit ein zentraler Baustein der Demokratie.
Auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen belasten Verlage. Früher finanzierten sich Zeitungen zu zwei Dritteln durch Werbung – heute wird dieser Markt von Plattformriesen wie Apple, Meta und Amazon dominiert. Valdo Lehari jr., Vizepräsident des europäischen Verlegerverbands ENPA, forderte hier eine Verschärfung des Leistungsschutzrechts und des Digital Market Acts, um unfaire Praktiken auf EU-Ebene zu adressieren.
KI und die Zukunft des Journalismus
Ein weiteres kontroverses Thema war der Einfluss künstlicher Intelligenz. Inhalte von Zeitungen werden oft genutzt, um KI-Modelle wie ChatGPT zu trainieren – teils ohne Quellenangaben oder fairen Ausgleich. Dies sei nicht nur eine Urheberrechtsverletzung, sondern gefährde die Wahrnehmung von Qualitätsjournalismus, so Lehari. Die Podiumsteilnehmer betonten, dass Politik und Gesellschaft hier klare Leitplanken setzen müssen.
Warum lokale Presse unverzichtbar bleibt
Die lokale Presse und der öffentlich-rechtliche Rundfunk sind im Grundgesetz verankert – und das aus gutem Grund. Sie sind ein Garant für Meinungsvielfalt und kritische Berichterstattung. Wie Stefan Hilscher feststellte: „Das Bedürfnis nach Qualitätsjournalismus wird immer bleiben, ebenso wie die Zielgruppe, die diesen verlangt.“
Unser Fazit
Das Zukunftsforum Medien 2025 zeigte eindrucksvoll, wie vielfältig die Herausforderungen der Medienbranche sind – und wie wichtig eine enge Zusammenarbeit von Politik, Verlagen und Gesellschaft ist, um die Pressefreiheit zu bewahren. Denn nur mit starken Medien bleibt unsere Demokratie zukunftsfähig.
Bildquelle © ppi media