#hiergehtwas: Viel Raum für neue Ideen im Kitz

Bei uns im digitalen Norden geht einiges, DiWiSH macht es sichtbar. Diesmal steht das Kieler Innovations- und Technologiezentrum (kurz: Kitz) im Fokus. Seit mehr als 24 Jahren bildet das Kitz die Grundlage für die Entwicklung und den Erfolg junger technologieorientierter Unternehmen in Kiel. Auch viele DiWiSH-Mitglieder sind hier zuhause. Auf rund 6.000 m² Mietfläche wird nicht nur die Infrastruktur zur Verfügung gestellt, weitere Services wie Beratungen uvm. zählen zu den Kompetenzen und alltäglichen Herausforderungen in diesem Technologiezentrum voller Geschichten. Dies nahmen wir von der DiWiSH zum Anlass, um uns mit Geschäftsführer Andree Mehrens zur Arbeitsweise und zur Vision des Kitz zu unterhalten, die unsere Digitalwirtschaft weiter vorantreibt. Herausgekommen dabei sind spannende Einblicke in das Innenleben und der bleibende Eindruck: #hiergehtwas.

"Ein idealer Standort zum Gründen": Andree Mehrens im DiWiSH-Interview

DiWiSH: Moin Andree, vielen Dank, dass du dir für uns Zeit genommen hast. Unsere Botschaft lautet: Im digitalen Echten Norden geht bereits einiges. Wir müssen es nur sichtbar machen, denn viel zu wenige wissen, was es an konkreten Angeboten und Projekten gibt. Wie siehst du die Digitalwirtschaft in Schleswig-Holstein aufgestellt?
Andree Mehrens: Nach meinen Beobachtungen ist die Digitalwirtschaft in Schleswig-Holstein in den vergangenen zehn Jahren aus ihrem „Dornröschenschlaf“ aufgewacht. In den letzten fünf Jahren hat die Dynamik der beteiligten Institutionen im Bereich der Gründungsförderung enorm zugenommen. Alle sind gut vernetzt, es wird professionell zusammengearbeitet. Die 16 Technologie- und Gründerzentren im Land Schleswig-Holstein und andere Player leisten seit Jahren gute Arbeit. Viele erfolgreiche Unternehmen, die weltweit im Wettbewerb stehen, sind die Folge. Schleswig-Holstein ist nach meiner Einschätzung auf einem guten Weg den verkehrspolitischen Standortnachteil durch eine gute Förderung der Digitalwirtschaft wettzumachen.

DiWiSH: Seit 1996 gibt es bereits das Kieler Innovations- und Technologiezentrum. Nimm uns doch einmal mit in die Historie: Wie entstand die Idee, das Technologiezentrum zu errichten?
Andree Mehrens: Das Kitz hat im März 1996 die ersten Gründungen aufgenommen. Es war eine schwierige Zeit damals. Es gab eine hohe Arbeitslosigkeit in Kiel, viele Industriearbeitsplätze sind verlorengegangen. Kiel punktet damals wie heute mit leistungsfähigen Hochschulen. Der Strukturwandel zur Wissensgesellschaft hat auch in Kiel Fahrt aufgenommen. Was lag also näher die jungen Absolventinnen und Absolventen der Hochschulen zum Gründen von jungen Unternehmen zu motivieren. Gesagt, getan, das Kitz wurde als idealer Standort zum Gründen geboren.

DiWiSH: Was könnt Ihr damit für eine intakte und innovative Digitalwirtschaft im Land beitragen?
Andree Mehrens: Unsere Stärke besteht in der bedarfsgerechten Vernetzung und fachlichen Unterstützung von im Kitz ansässigen Unternehmen. Dies gilt nicht nur für Kiel, sondern im Verbund der Nordzentren auch für ganz Schleswig-Holstein. Die Nordzentren sind übrigens eine Interessengemeinschaft aller Technologiezentren des Landes Schleswig-Holstein. Alle Zentren des Landes arbeiten schon seit Jahren erfolgreich mit jungen Unternehmerinnen und Unternehmern zusammen.

DiWiSH: Welche Möglichkeiten und Besonderheiten birgt dabei der Standort in der Schauenburgerstraße in Kiel für euch?
Andree Mehrens: Der Standort Schauenburgerstraße in Kiel ist für das Kitz ein Glücksfall. Die Ansiedelung des Kitz direkt neben der Christian-Albrechts-Universität bietet große Synergieeffekte. Das Zusammenspiel mit dem Zentrum für Entrepreneurship der CAU, der Campus Business Box und dem Wissenschaftspark mit dem Wissenschaftszentrum schafft gute Bedingungen, um Gründerinnen und Gründer von der ersten Idee bis zum großen etablierten Unternehmen gut zu unterstützen. Viele erfolgreiche Unternehmen sind ein Produkt dieses guten Zusammenspiels, welches sicherlich einzigartig in der Region ist .

DiWiSH: Neben dem klassischen Vermieten von verschiedenen Flächen für Unternehmen bietet ihr darüber hinaus eine Reihe an zusätzlichen Services an. Welche Dienstleistungen sind das konkret?
Andree Mehrens: Durch unsere Services halten wir den jungen Unternehmen „den Rücken frei“. Wir setzten uns bei Bedarf kostenlos mit den Unternehmen zusammen und veranstalten Brainstormings zu verschiedenen Themen und Problemstellungen. Sollten die Herausforderungen größer sein, so ziehen wir professionelle Berater aus unserem Netzwerk hinzu. Wir nennen dies „Unternehmensberatung-light“, die natürlich für im Kitz ansässige Unternehmen kostenlos ist. Aber auch so einfache Dinge wie das stundenweise Anmieten von Besprechungsräumen, das Wegbringen und das Frankieren der Post gehören zu unserer Unterstützung. Alle Services hier aufzuzählen würde sicherlich den Rahmen sprengen...

DiWiSH: Auch viele DiWiSH-Mitglieder sind überzeugt von eurem Konzept und bei euch ansässig. Magst du uns etwas über die Struktur der Unternehmen bei euch im Haus verraten?
Andree Mehrens: Die überwiegende Zahl der Unternehmen im Kitz ist im IT-Sektor tätig. Bei uns wird viel programmiert und auch viel Hardware entwickelt. Gerade der interdisziplinäre Austausch der Unternehmen im Kitz fördert eine quirlige Community, die auch immer den wirtschaftlichen Erfolg im Fokus hat. Denn wie gesagt: Die Unternehmen müssen im weltweiten Wettbewerb mithalten und Geld verdienen.

DiWiSH: Welche Ziele verfolgt ihr dabei kurz- und langfristig?
Andree Mehrens: Wir wollen den Erfolg des Kitz zusammen mit den bei uns ansässigen Firmen verstetigen. Das Kitz ist DER „Hotspot“ für junge technologieorientierte Unternehmen in Kiel. Dies wollen wir ausbauen (Zur Info: Wir stellen gerade ein weiteres Gebäude mit 2.000 m² vermietbarer Fläche in Dienst) und die Digitale Agenda vom Kieler Oberbürgermeister Dr. Kämpfer optimal flankieren, damit Kiel und Schleswig-Holstein Vorreiter in Sachen Digitalisierung bleiben.

DiWiSH: Wie können interessierte Unternehmer zu euch Kontakt aufnehmen?
Andree Mehrens: Einfach vorbeikommen, anrufen oder mailen (Wir beißen nicht :-)) ... (hier geht's zum Kitz)

DiWiSH: Nun liegen hinter uns allen intensive Wochen und Monate, die den Arbeitsalltag maßgeblich beeinflusst haben. Welche Auswirkungen der Pandemie habt ihr wahrgenommen und welche Rückschlüsse sollten wir zukünftig in der Digitalwirtschaft Schleswig-Holsteins daraus ziehen?
Andree Mehrens: Die katastrophale Pandemie mit den noch gar nicht zu überblickenden Schäden für die Menschen und die Wirtschaft hat nach unseren Beobachtungen der Digitalisierung Schwung verliehen. Man hat plötzlich festgestellt, dass Homeoffice ganz gut funktioniert. Viele Besprechungen wurden online abgehalten. Es ist die Erkenntnis gewachsen, auch zukünftig nicht immer zu Besprechungen stundenlang mit dem PKW fahren zu müssen. Dies ist unter Umweltschutzaspekten eher positiv zu bewerten. Während viele Branchen durch die Pandemie massiv geschädigt wurden und werden, können wir über die Firmen im Kitz berichten, dass viele Geschäftsmodelle weitergelaufen sind. Wir hoffen, dass dies so bleibt! Die Digitalwirtschaft in Schleswig-Holstein ist auf einem guten Weg, Gerade die Aktivitäten der DiWiSH fördern den Ausbau der Digitalwirtschaft in Schleswig-Holstein merklich. Ich persönlich freue mich, mit dem Kitz Teil der Digitalwirtschaft Schleswig-Holstein sein zu dürfen. Ein tolles Land, eine tolle Community, auf geht’s, es gibt noch viel zu entdecken und zu entwickeln!

Dem gibt es von unserer Seite nichts hinzuzufügen, vielen Dank für das Gespräch!

 


Dürfen wir vorstellen? Unsere DiWiSH-Mitglieder im Kitz

 

 

Die Interessengemeinschaft aller Technologiezentren des Landes Schleswig-Holstein: Das sind die Nordzentren

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