Fernsehen und Internet in einem Gerät
Der deutsche Markt für digitale Unterhaltungselektronik entwickelt sich besser als erwartet. Die Umsätze werden bis Jahresende voraussichtlich um 2,5 Prozent wachsen und ein Volumen von 12,7 Milliarden Euro erreichen. Das gab der Hightech-Verband BITKOM in Berlin bekannt.
Basis ist eine aktuelle Erhebung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des European Information Technology Observatory (EITO). Mit Abstand wichtigstes Marktsegment bleiben die Flachbildfernseher, die auch von dem neuen Trend Hybrid-TV profitieren.
Boom bei Flachbildfernsehern
Flachbildfernseher stehen in diesem Jahr für fast die Hälfte (49,3 Prozent) der Umsätze mit Unterhaltungselektronik. Auf Rang zwei folgen Digitalkameras (12,4 Prozent), danach Spielekonsolen und Set-Top-Boxen (je 5,2 Prozent), Autonavigationssysteme (4,7 Prozent), Aufnahmemedien wie DVD-Rohlinge (4,3 Prozent) sowie sonstige digitale Unterhaltungselektronik wie MP3-Player und DVD-Player (13,7 Prozent).
Fernsehen wächst mit Internet zusammen
Der TV-Markt profitiert zudem von den neuen Trends 3D und Hybrid-TV. Hybrid-Geräte verfügen über einen integrierten Internet-Anschluss. Hybrid-Fernseher stehen seit März 2009 in den Verkaufsregalen. Seitdem sind über 1,3 Millionen Stück verkauft worden, rund 160.000 waren es allein im Juni. Fast jeder zweite Deutsche (47 Prozent) möchte das Internet über TV nutzen. Das ergab eine repräsentative Umfrage von Aris Umfrageforschung im Auftrag des BITKOM. Bei den unter 30-Jährigen liegt der Anteil gar bei 94 Prozent.
E-Mails auf dem Fernsehgerät lesen
Der Fernseher wird immer mehr zum Multifunktions-Gerät. Laut Umfrage würde fast jeder Dritte (31 Prozent) auf dem TV-Gerät Emails lesen und schreiben. Jeder Sechste möchte auf diesem Weg chatten, jeder Achte Pizza und Bier für einen Fernsehabend bestellen und jeder zehnte Videotelefonate führen.
Medizinische Versorgung per TV
Senioren ab 65 Jahre interessieren sich vor allem für eine medizinische Versorgung per Fernseher, beispielsweise eine Unterhaltung mit dem Hausarzt. Das würde jeder Sechste in dieser Altersklasse nutzen.
Millardenmarkt Heimvernetzung
Ein weiterer aktueller Trend ist die Heimvernetzung, also die Verbindung von Fernseher, Musikanlage, Computer, Handy und Co. Das Ziel ist das „Eine-Fernbedienung-Haus“. Mit ihr werden alle elektronischen Haushaltsgeräte gesteuert, sowie Licht und Heizung. Laut Befragung würden die meisten Deutschen (28 Prozent) ihr Haus am liebsten per Handy steuern. Es folgen Laptops und Netbooks (13 Prozent), PCs (12 Prozent), Fernseher (10 Prozent) und Tablet-PCs (5 Prozent). Berg: „Heimvernetzung ist ein Milliardenmarkt, der in den kommenden Jahren zum Treiber der gesamten Consumer Electronics wird.“
Quelle BITKOM