DiWiSH Woman@Tech: Anja Scharfenberg
Anja Scharfenberg ist Beraterin für digitale Kommunikation bei New Communication.
Wie bist du dazu gekommen?
Nach dem Studium bin ich für ein Praktikum nach Stuttgart zu Daimler gegangen. Danach habe ich nach einem Job gesucht – ich wollte eigentlich im Bereich Eventmanagement arbeiten. Nachdem ich einige Monate auf Suche in ganz Deutschland war, habe ich mich auch wieder auf Praktika beworben und in der Beratung bei New Communication begonnen. In der Zeit haben meine Kollegen erkannt, dass ich mich im digitalen Bereich gar nicht so blöd anstelle und schnell lerne. Ich bekam dann eine feste Stelle als Beraterin für digitale Kommunikation angeboten, in der ich bis heute arbeite.
Was begeistert dich daran?
Mein Job und Vorgehen in Projekten hat sich in den letzten zehn Jahren stark geändert - man wird ständig gefordert, offen für neue Ansätze zu sein und neugierig zu bleiben. Mit Kreativität und Engagement entstehen zukunftsorientierte Lösungen für umfangreiche technische Herausforderungen. Es wird nie langweilig!
Wie sieht dein Alltag aus?
Am meisten mag ich an meinem Alltag eigentlich, dass es keinen Alltag gibt. Jeder Tag sieht anders aus – ich muss schnell auf immer neue Anforderungen reagieren. Ich arbeite branchenübergreifend und die Aufgaben sind so vielfältig, dass nie Langeweile aufkommen kann.
Welche Skills braucht man unbedingt?
Das Klischee von Kellerkindern, die den ganzen Tag vor Bildschirmen sitzen und Code produzieren, hat sich überholt. In der IT-Branche geht es vielmehr um kreative Lösungen. Der Job erfordert es, dass man sich kontinuierlich weiterbildet und die Entwicklungen am Markt beobachtet - und diese dann in die eigene Arbeit einfließen
lässt. Flexibilität und die Fähigkeit komplexe Zusammenhänge verstehen und erklären zu können sind wichtig. Die meisten Probleme und Aufgaben lassen sich nicht alleine lösen. Teamfähigkeit und ein gutes und belastbares Netzwerk helfen einem dabei.
Tipps für den Weg
Die Berufsbilder in der IT-Branche sind sehr vielfältig. IT ist nicht gleich IT. Und es gibt viele Überschneidungen mit anderen Berufsfeldern.
Warum Frauen in der IT?
Die meisten KI-Forscher sind männlich. Haben künstliche Intelligenzen also männlich dominierte Denkmuster? Und wie divers sind die Daten aus denen die Systeme lernen? Um digitale Produkte für die gesamte Gesellschaft zu entwicklen, benötigen wir heterogene Teams in der IT. Es geht vielleicht nicht nur darum, ob man Frauen oder Männer oder Junge oder Alte braucht – sondern Vielfalt als Ganzes.
Gibt es ein Frauennetzwerk, mit dem du hilfreiche Erfahrungen auf deinem Weg gemacht hast?
Ich habe mich nie in einem reinen Frauennetzwerk engagiert. Stattdessen habe ich mir über den Besuch vieler Veranstaltungen - insbesondere BarCamps - ein gutes diverses Netzwerk aufgebaut. Wie schon gesagt: Vielfalt und Diversität sind in dieser Branche nötig – das geht weit über die einfache Trennung männlich/weiblich hinaus. Eine IT-Branche, in der nur Männer arbeiten ist genauso wenig optimal, wie es eine IT-Branche nur mit Frauen wäre. Niemand sollte ausgeschlossen werden, sondern man sollte eher voneinander lernen.