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Rückblick: Kieler Prozessmanagementforum 2014

Digitale Wirtschaft mit dem Blick in die vernetzte Zukunft beim Kieler Prozessmanagementforum

Inzwischen kennen nicht nur die norddeutschen Experten im Projekt- und Prozessmanagement den Termin. In den letzten sieben Jahren hat sich der letzte Freitag vor Weihnachten im Audimax der Kieler Fachhochschule zum „Szene-Treff“ entwickelt. Auf die mehr als 200 Unternehmensvertreter, Hochschuldozenten und Studierenden beim siebten Prozessmanagementforum am 19. Dezember 2014 warteten knapp 20 Vorträge in vier Veranstaltungs-Streams, die „frischen“ Ideen der studentischen Teams auf dem „Markt der Möglichkeiten", die „Live Acts“ zum Anfassen sowie der Austausch mit anderen Teilnehmenden und Experten – alles unter dem Titel „Prozesse in vernetzten Welten: Management zwischen Chaos und Kontrolle?“.Das Fragezeichen sollte das Dilemma beleuchten: Die Perspektiven der Zukunft erscheinen auf der einen Seite faszinierend, auf der anderen Seite auch beängstigend. Wer beherrscht wen? Der Roboter uns oder wir ihn?

Prof. Dr. Doris Weßels, auch DiWiSH-Vorstandsmitglied, versprach gleich zu Beginn, dass die Veranstaltungsvielfalt mit Vorträgen, Workshops und „Live Acts“ zum Erleben nicht nur der digitalen Welt, sondern auch der analogen Welt führen sollte.

Eröffnung des Kieler Prozessmanagementforums durch Prof. Dr. Doris Weßels

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In seinem Grußwort betonte Professor Dr.-Ing. Klaus Lebert, Vizepräsident der FH Kiel, die Bedeutung der Zusammenarbeit von Fachhochschule und Wirtschaft. Dass die FH Kiel hier auf einem guten Weg sei, erkenne man an der internationalen Orientierung, der Interdisziplinarität der Studiengänge und dem Ausbau des Weiterbildungsangebotes.

Industrie 4.0 – das Internet der Dinge ohne uns Menschen?
Dr. Klaus Thoms von der Kieler IHK zu Kiel betonte den Wert der Vernetzung mit externen Experten und begrüßte den aus Stuttgart angereisten Keynote-Speaker Dr.-Ing. Sebastian Schlund vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation. Er nahm die Teilnehmenden mit auf die Reise in die Zukunft der Produktion. Industrie 4.0 hat das Potenzial einer vierten industriellen Revolution, die unsere Welt gravierend verändert. Gemeint ist damit eine echtzeitfähige, intelligente Vernetzung von Menschen, Maschinen und Objekten, die über eine Internetadresse und damit eine eigene Identität verfügen. Von Leichtbaurobotern bis hin zu Datenbrillen erstreckte sich ein breiter Reigen von Anwendungsmöglichkeiten.

Viele Teilnehmenden stellten sich die Frage: Wird die Fabrik der Zukunft menschenleer sein? Dr. Schlund versprach: „Die Fabrik der Zukunft ist genauso menschenleer wie heutige Büros papierlos sind.“ Die Teilnehmenden konnten dank des Engagements der FH-Experten in der nachfolgenden Pause genau diese Leichtbauroboter, Datenbrillen und Aspekte der digitalen Fabrik „live“ erleben.

Nach einer Kaffeepause mit der Chance zum Networking und der Beteiligung an „Live Acts“ begannen die Vorträge, die sich auf vier parallele Streams erstreckten.

REFA Nordwest-Award für das „FootPad“
Integriert in das vielfältige Vortragsangebot am Nachmittag diskutierten elf studentische Gruppen mit den Unternehmensvertretern, wie Prozesse in Unternehmen in Hinblick auf den Menschen besser gestaltet werden können. Bei der Publikumsabstimmung lag dann das Team „moveIT" ganz vorne. Julian Bettighofer, Heinrich Hammerstein, Daniel Knapp und Mareike Muus überzeugten mit ihrer Idee eines „FootPad“. „Auch beim Autofahren kommen Hände und Füße gemeinsam zum Einsatz. Wieso daher bei der Computerarbeit nicht das ungenutzte Potenzial der Füße mit einem FootPad ausschöpfen und Verspannungen im Schultern- und Nackenbereich vermeiden?", so die Argumentation der vier Studierenden.

Bereits zum fünften Mal ehrten Ekkehard Krull und Martin Lott vom REFA-Regionalverband Schleswig-Holstein die Sieger mit dem „REFA Nordwest-Award" und betonten die nachhaltige Wirkung ihrer Nachwuchsförderung durch ein Interview mit den Vorjahressiegern.

Das Potenzial der Vernetzung in der digitalen Welt und zwischen uns Menschen
Erklärtes Ziel des Prozessmanagementforums ist vor allem die Förderung der Vernetzung von Experten und Akteuren im Bereich Projekt-, Wissens- und Prozessmanagement in Schleswig-Holstein. Der österreichische Wissenschaftler Dr. Lukas Zenk betonte in seinem Vortrag das Entstehen von Vernetzung bei Veranstaltungen. Wer kommt mit wem wie ins Gespräch? Wie können wir den Aufbau von Beziehungen zwischen Menschen fördern? Er hat dafür das Werkzeug Hallisto entwickelt, mit dem gemeinsame Interessensgebiete entdeckt werden können. Es kam auch im Vorwege des Kieler Prozessmanagementforums zum Einsatz und förderte den Beziehungsaufbau an diesem Tag. Moderne Führungsansätze und das Thema Networking entpuppten sich als Hallisto-Favoriten der Teilnehmer.

Kooperationspartner
Das Prozessmanagementforum 2014 war eine Kooperationsveranstaltung des Clustermanagements Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein, der IHK zu Kiel, der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement, des Fachbereichs Wirtschaft der FH Kiel, der Gesellschaft für Informatik in Schleswig-Holstein, der Deutschen Gesellschaft für Qualität, der Gesellschaft für Organisation, der Gesellschaft für Wissensmanagement, der beiden Vereine VDI und VDE Schleswig-Holstein und des REFA-Regionalverbandes S-H.

Prozessmanagementforum 2015
Die Tradition wird fortgeführt, so das Versprechen der Veranstalter beim Abschluss der Veranstaltung: Interessierte können sich Freitag, den 18. Dezember 2015 schon mal im Kalender anstreichen – dann wird es im Audimax der FH Kiel sicher wieder eine „vernetzungsintensive“ Veranstaltung geben.

Kontakt
Prof. Dr. Doris Weßels
Fachhochschule Kiel - Institut für Wirtschaftsinformatik
Sokratesplatz 2
24149 Kiel
Tel.: 0431.210 3519
Fax: 0431.210 63519
E-Mail: doris.wessels@fh-kiel.de
Web: http://www.fh-kiel.de/index.php?id=5340

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