DiWiSH-Mitglieder starten mit Industrial DevOps innovatives Industrie-4.0-Projekt in Schleswig-Holstein
Plattform wird vom Bundesforschungsministerium gefördert (Förderkennzeichen: 01IS17084A und 01IS17084B).
Das Cluster DiWiSH und der Kompetenzverbund Software Systems Engineering (KoSSE) wirken als Keimzelle innovativer digitaler Projekte in Schleswig-Holstein. Die DiWiSH-Mitglieder wobe-systems GmbH und Christian-Albrechts-Universität zu Kiel werden bei der Entwicklung eines völlig neuartigen Industrie-4.0-Systems durch das Förderprogramm „KMU innovativ“ unterstützt. Die Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstreicht die Innovationskraft sowie die Tragweite dieses Projektes aus Schleswig-Holstein.
„Titan“ (Industrial DevOps-Plattform für iterative Prozessintegration und Automatisierung) ermöglicht es Unternehmen, die verschiedensten Prozesse und Systeme unter einem Softwaredach zu vereinen und gleichzeitig die Digitalisierung der eigenen Produktionssysteme auf eine neue, zukunftsgerichtete Basis zu stellen. Dabei ist Titan branchenunabhängig; jedes produzierende Unternehmen kann die offene Software einsetzen, um die eigene Produktion moderner und effizienter zu gestalten.
Im Zuge der gegenwärtigen Digitalisierung entstehen immense Kosten, welche kaum zu kalkulierende Risiken mit sich bringen. Diese Unsicherheit verhindert oftmals die Implementierung innovativer Lösungen. Zwar kann die Übernahme neuartiger Technologien in Produktion bzw. den Echtbetrieb enormes Potenzial beinhalten, jedoch sinkt mit zunehmendem Ausmaß der infrastrukturellen Anpassungen die Risikobereitschaft unternehmerischer Entscheider. Zudem darf der Faktor Mensch bei der Integration der Technologie nicht außenvorgelassen werden. Maik Wojcieszak, Gründer der Kieler Firma wobe-systems GmbH, ergänzt: „Die Personen in den betroffenen Fachbereichen müssen in den Entwicklungsprozess mit einbezogen werden.“
Hier setzt die DevOps-Plattform „Titan“ an. Die kontinuierliche Integration und die damit einhergehende Automatisierung bestehender Systeme steht im Fokus. „Der DevOps-Ansatz zur agilen Softwareentwicklung wurde im Kontext großer Web-Systeme etabliert und soll nun mit Titan auf das industrielle Umfeld übertragen werden“ erläutert Prof. Dr. Wilhelm Hasselbring von der Universität Kiel das Projektziel. Das Konzept ist dabei langfristig auf Nachhaltigkeit durch offene Software ausgelegt. Schließlich sollen die implementierten Systeme von verschiedenen Teams und Personen aus unterschiedlichen Bereichen über einen langen Zeitraum betrieben werden. Dies kann nur über eine gemeinsame Plattform gelingen. Komprimiert ist von der Schaffung eines hochverfügbaren, fehlertoleranten verteilten Systems zu sprechen. Dennoch dürfen darunter die einfache Bedienbarkeit und der komfortable Betrieb nicht leiden.
Projektpartner sind neben wobe-systems GmbH und der Arbeitsgruppe Software Engineering der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel die Kieler Zeitung GmbH & Co Offsetdruck KG, IBAK Helmut Hunger GmbH & Co. KG, die Krause-Biagosch GmbH und der Maritimes Cluster Norddeutschland e.V.. In Kooperation mit den assoziierten Partnern soll die schrittweise Entwicklung eines flexiblen Energiemanagements nach ISO 50001 als Pilotprojekt vorangetrieben werden.
DiWiSH – Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein
Das Cluster DiWiSH bildet die IT- und Medienbranche sowie die Designwirtschaft in Schleswig-Holstein ab. Ziel und Aufgabe des Clusters ist die Vernetzung der Branchen, der Know-how-Transfer und damit einhergehend die Förderung von Innovationen. Fünf Unternehmen gründeten im Jahr 2006 das Cluster DiWiSH. Heute ist es das größte regionale Netzwerk der IT- und Medienbranche in Schleswig-Holstein mit über 190 Mitgliedern. Softwareentwicklungsfirmen, Hardwarespezialisten, Telekommunikationsunternehmen, Internet- und Mediaagenturen sowie einschlägige Forschungsinstitute engagieren sich im Cluster.
Titan ist ein Projekt im Kompetenzverbund Software Systems Engineering KoSSE. Ergänzende Informationen unter http://www.industrial-devops.org/