Wirtschaftsförderung aus einem Guss

Kiel/Rendsburg/Eckernförde/Plön - "Gemeinsam sind wir stärker" - getreu dieser Erkenntnis wollen die Landeshauptstadt Kiel sowie die Kreise Rendsburg-Eckernförde und Plön ihre Wirtschaftsförderungen miteinander vereinen. Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz (Kiel) und die Landräte Wolfgang von Ancken (Rendsburg-Eckernförde) und Dr. Volkram Gebel (Plön) stellten am Freitag, 10. August 2007, die Pläne für eine vereinte Gesellschaft in Kiel vor. „Das wäre ein großer Schritt, um die Konkurrenzfähigkeit unserer Region im europäischen Wettbewerb nachhaltig zu stärken", lobten die drei Verwaltungschefs. Wer im Wettstreit um Investoren und Fördermittel Erfolg haben will, muss seine Kräfte bündeln. Darum sollen die Wirtschaftsförderungen von Plön, Rendsburg-Eckernförde und Kiel ihre Aufgaben an eine neue Gesellschaft abgeben, die bereits am 1. Januar 2008 die Arbeit aufnehmen könnte. Voraussetzung ist allerdings, dass die politischen Gremien den Plänen zustimmen. Das Ziel klingt auf jeden Fall visionär: „Sie sollten zu einer Region zusammenwachsen, die sich in Wachstumsdynamik, Bekanntheitsgrad, Image, wissenschaftlichem und technologischem Anspruch sowie in der Lebensqualität deutlich von anderen Regionen abhebt." „Wir würden mit diesem Schritt unsere Position im Wettbewerb der europäischen Regionen erheblich stärken", sind die Oberbürgermeisterin und die Landräte überzeugt. Als Sitz der Gesellschaft ist die Landeshauptstadt vorgesehen; die Wirtschaftsförderung bleibt aber flächendeckend präsent. Dafür sorgen Geschäftsstellen, unter anderem in Rendsburg und in Raisdorf. Zu den Aufgaben der neuen Gesellschaft zählen Standortmarketing, Bestandspflege, Beratung von Unternehmen und Existenzgründern, Unternehmensansiedlungen, Flächen- und Immobilienmanagement sowie der Betrieb von Technologie- und Gründerzentren. Auch die kreisfreie Stadt Neumünster ist zur Beteiligung eingeladen worden. „Diese neue Gesellschaft stellt genau die Ziele in den Mittelpunkt ihrer Arbeit, die durch K.E.R.N. noch nicht ausreichend realisiert worden sind: gemeinsame Wirtschaftsförderung, Vermarktung der Region nach außen und innen sowie die technologische Entwicklung in der Region", erklärte Kiels Oberbürgermeisterin Volquartz. Und: „Mit ihren Vorteilen in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Unternehmen und Freizeit hat die Region die Chance, sich mittelfristig als eine der innovativsten und dynamischsten Regionen Europas zu positionieren." „Es ist der richtige Schritt zur richtigen Zeit", sagte Wolfgang von Ancken, Landrat des Kreises Rendsburg-Eckernförde, „diese Konzeption lebt von dem Gedanken, die gemeinsame Wirtschaftsförderungsgesellschaft, die auch eine Entwicklungspartnerschaft beinhaltet, zum Nukleus einer Nachfolgestruktur für die Technologie-Region K.E.R.N. zu formen." Von Ancken wünscht sich für die neue Gesellschaft perspektivisch eine noch stärkere Beteiligung der Wirtschaft, besonders aus dem Kreis der Struktur bestimmenden und international tätigen Unternehmen. Auch der Kreis Plön, der seit Januar 2005 nicht mehr dem K.E.R.N.-Verein angehört, begrüßt die Gründung einer gemeinsamen Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Landeshauptstadt mit ihren Nachbarn. Landrat Dr. Volkram Gebel: „Ich bin auch zuversichtlich, dass alle Fraktionen des Plöner Kreistages, der letztlich dem Gesellschaftsvertrag zustimmen muss, dies ebenso sehen. Unabhängig davon, wie die Verwaltungs- und Gebietsreformdiskussion ausgehen wird, ist es nämlich nötig, dass diese Wirtschaftsregion mit erheblichen Schnittmengen von einer GmbH vermarktet wird und Kernaufgaben der Wirtschaftsförderung gemeinsam betrieben werden. Dies schließt nicht aus, dass die vorhandenen Gewerbe- und Technikzentren für spezifische Aufgaben als eigenständige Einrichtungen erhalten bleiben." Damit die Wirtschaftsförderung ohne Reibungsverluste weiterläuft, soll die neue Gesellschaft alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der drei bisherigen Unternehmen übernehmen. Die Gesellschaftsanteile sollen von den beteiligten Kreisen und kreisfreien Städten, der Industrie- und Handelskammer zu Kiel, von Kreditinstituten und wirtschaftsnahen Einrichtungen der Region sowie dem bisherigen Verein Technologie-Region K.E.R.N. gehalten werden. Für die Gesellschaft sind ein Aufsichtsrat und ein Beirat vorgesehen, in die auch die politischen Gremien der Kreise und kreisfreien Städte ihre Vertreterinnen und Vertreter entsenden sollen.

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