VDE-Positionspapier zu Ambient Assisted Living

Die Ausrüstung von Häusern und Wohnungen mit Assistenzsystemen und -geräten (Ambient Assisted Living, AAL) ist eine Voraussetzung für ein sicheres und komfortables Wohnen im hohen Alter. Herausforderungen liegen im Aufbau einer leistungsstarken IT-Infrastruktur und Hausvernetzung und in der Interoperabilität von Endgeräten, so eines der Ergebnisse des neuen VDE-Positionspapiers "Intelligente Heimvernetzung - Sicherheit, Komfort, Selbstbestimmung", das der Verband am 26. Januar 2010 auf dem 3. AAL-Kongress in Berlin vorstellte. "Die Technik für intelligente Assistenzsysteme ist viel weiter als ihre Nutzung im Alltag. Es ist aus technischer Sicht kein Problem, diskrete Systeme zur Verfügung zu stellen, die das Alltagsleben einfacher und komfortabler machen", erklärte VDE-Vorstandsvorsitzender Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer. Damit sich Teilkomponenten vergleichen, kombinieren, austauschen und nachrüsten lassen, sind spezifische Normen und Standards erforderlich Wirtschaftliches Potential hoch Im Bereich AAL eröffnen sich beachtliche wirtschaftliche Potentiale, nicht nur aufgrund der Einsparpotentiale im Gesundheitswesen. Laut Data Monitor wird der globale Wachstumsmarkt allein in den USA und Europa von 3 Milliarden US-Dollar (USD) im Jahr 2010 auf bis zu 7,7 Milliarden USD im Jahr 2012 zulegen. Deutschland bei AAL-Technologien führend "Deutschland kann hier seinen Trumpf Systemkompetenz ausspielen", so Zimmer. In allen AAL-relevanten Technologien nimmt Deutschland bereits jetzt international eine gute Wettbewerbsposition ein - von der Elektro- und Medizintechnik über Automation, IKT-Systeme und RFID-Technologie bis zur Mikrosystemtechnik und Robotik. Nach der VDE-Trendstudie "MedTech 2020" ist Deutschland bei Telemedizin und eHealth auf dem Weg zum Innovationsführer. In fünf Jahren kann Europa an den USA vorbeiziehen und bis 2020 seinen Vorsprung ausbauen. Der VDE erwartet ein schnelles Marktwachstum und eine breite Nutzung von AAL-Leistungen und Produkten schon im Jahr 2015. Interoperabilität bleibt Herausforderung Normen und Standards sowie die Interoperabilität von Systemkomponenten sind Voraussetzung für die Anwendung von intelligenten Assistenzsystemen in der Breite. Um Barrieren abzubauen und zielführende Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft und Normungsgremien zu erarbeiten, hat der VDE zusammen mit seiner Normungsorganisation DKE (Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE) letztes Jahr innerhalb der BMBF/VDE Innovationspartnerschaft Ambient Assisted Living die Arbeitsgruppe "Schnittstellenintegration und Interoperabilität" gegründet. Die Experten der Arbeitsgruppe haben nun erste Empfehlungen zu Normen und Standards vorgelegt. Zudem regen sie an, so genannte Integrationsprofile zu entwickeln, die typische Assistenzfunktionen für altersgerechte Technik beschreiben und damit die Benutzerfreundlichkeit erhöhen. Innovationspartnerschaft Ambient Assisted Living Um die vielfältigen Aufgaben möglichst rasch anzupacken und zu lösen, arbeiten BMBF und VDE in der Innovationspartnerschaft Ambient Assisted Living eng zusammen. Sie soll Impulse für Markt, Technik und Gesellschaft setzen. Das AAL-Netzwerk aus Technik, Politik, Sozialwissenschaften und Pflege kümmert sich intensiv um die konkrete Umsetzung bedarfsgerechter und marktfähiger Produkte, Dienstleistungen und gibt Normungsempfehlungen. Quelle News aktuell

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