Studie: E-Learning 2.0
Neue Formen des Web 2.0 werden mehr und mehr zum Lernen genutzt. Doch das Herzstück des E-Learning bilden auch in Zukunft Blended-Learning-Angebote und Web-Based-Trainings. Zu diesem Ergebnis kommt die vierte Expertenbefragung „Learning Delphi“, die vom MMB-Institut im Frühjahr 2009 durchgeführt wurde.
Insgesamt wurden 54 Expertinnen und Experten per Online-Fragebogen befragt, darunter E-Learning-Produzenten, Forscher und Vertreter von öffentlichen Einrichtungen. Zum vierten Mal prognostizierten sie, wie die „E-Learning-Welt in drei Jahren“ aussehen wird. Damit kann MMB seit 2006 den Verlauf von Trendthemen im E-Learning nachvollziehen.
Lernen am Computer und im Web
Ein wichtiges Ergebnis betrifft den Einsatz von Lernformen und Lerntechnologien in deutschen Unternehmen. Nach Meinung der meisten Expertinnen und Experten spielen die Lernformen „Blended Learning“ als Verknüpfung von Präsenzlernen und Lernen mit dem Computer (96 % Zustimmung) und „Web Based Training“ (WBT, 91 %) auch in Zukunft eine zentrale Rolle. Und dies, obwohl sie in der Branche nicht unbedingt als „trendy“ gelten.
Neue Formen des E-Learning 2.0
Doch auch die neuen Formen des „E-Learning 2.0“ etablieren sich als unverzichtbare Lernwerkzeuge: „Lerner-Communities“ und „Social Networks“ werden von 83 Prozent der Befragten genannt, unternehmensinterne Wikis und Virtuelle Klassenräume von jeweils 72 Prozent. Für den Einsatz von Twitter als neue Lernform kann sich hingegen nur ein sehr geringer Prozentsatz der Experten (15 %) begeistern.
E-Learning-Trend: Social Software
Wie in jedem Jahr konnten die Experten auch diesmal offen ihre drei wichtigsten E-Learning-Trends nennen. Sie bestätigen, was sich schon in den Jahren zuvor abzeichnete: „E-Learning 2.0/Social Software“ wurde von 32 Prozent der Experten spontan genannt, gefolgt von den Themen „Game-based-Learning“ (26 %) und „Mobile Learning“, die gegenüber dem Vorjahr in der Bewertung der Experten deutlich zugelegt haben.
Weiterbildung über Portale
Bei der Bewertung von Weiterbildungsszenarien schätzen mehr als zwei Drittel der Experten (69 %), dass in Zukunft mehr integrierte Lernportale für komplette Branchen oder Berufsgruppen auf den Markt kommen werden. Knapp die Hälfte der Befragten (46 %) sieht Deutschland inzwischen als prosperierenden Bildungsexporteur. In den Vorjahren konnten sich dies nur rund 35 Prozent der Befragten vorstellen. In den kommenden drei Jahren werden nach Ansicht der Experten in der betrieblichen Weiterbildung zwei Zielgruppen stärker in den Mittelpunkt rücken: Auszubildende (83 % Zustimmung) und Wiedereinsteiger/Berufsrückkehrer (79 %). Neben Sachbearbeitern und Facharbeitern werden außerdem auch ältere Arbeitnehmer als Zielgruppe für E-Learning interessant, meinen 59 Prozent der Experten.
Studie zum Download
Die ausführlichen Ergebnisse der Studie sind als „MMB-Trendmonitor I/2009“ veröffentlicht worden. Dieser steht kostenlos als Download zur Verfügung: http://www.mmb-institut.de.
Quelle Institut für Medien- und Kompetenzforschung