Rekord: Fast 1 Milliarde Euro für Online-Werbung
Berlin - Noch nie wurde so viel auf Internetseiten geworben wie 2007. Ob Banner am Bildschirmrand, Pop-Ups, gesponserte Webseiten oder kurze Filme – die Umsätze mit grafischer Online-Werbung kletterten in Deutschland im vergangenen Jahr auf 976 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 103 Prozent im Vergleich zu 2006. Damals betrugen die Umsätze erst 480 Millionen Euro. Das gab der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) am 7. Januar 2008 in Berlin bekannt. Grundlage ist eine exklusive Untersuchung des Marktforschungsinstituts Thomson Media Control. „2007 war ein echter Meilenstein für die grafische Online-Werbung in Deutschland“, sagte Prof. August-Wilhelm Scheer, Präsident des BITKOM.
Vor allem die Telekommunikationsanbieter und Internetplattformen haben den Markt im vergangenen Jahr getrieben. Sie gaben rund 223 Millionen Euro für grafische Online-Werbung aus. Auf dem zweiten Platz folgten Handels- und Versandhäuser, die 189 Millionen Euro investierten. Medien und Entertainmentanbieter (119 Millionen Euro), Banken und Finanzdienstleister (116 Millionen Euro) sowie Kfz-Firmen (89 Millionen Euro) vervollständigten die Top-5. Eine untergeordnete Rolle spielte die Online-Werbung hingegen für die Pharmaunternehmen. Ihre Ausgaben beliefen sich 2007 auf gerade einmal 6,5 Millionen Euro. Diese Branche setzte stattdessen vor allem auf Werbespots im Fernsehen sowie Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften.
Prof. Scheer: „Bemerkenswert ist, dass die Ausgaben für grafische Online-Werbung von Quartal zu Quartal ohne Unterbrechung zugenommen haben. Besonders stark waren die letzten drei Monate des vergangenen Jahres. Hier betrugen die Gesamtumsätze bereits 348 Millionen Euro.“ Im ersten Quartal 2007 waren es erst 174 Millionen Euro, im zweiten 207 Millionen Euro und im dritten Quartal 246 Millionen Euro.
Zur Methodik: Sämtliche Angaben basieren auf einer Erhebung von Thomson Media Control und umfassen alle Formen klassischer Online-Werbung. Dazu zählen grafische Werbemittel wie Banner, Pop-Ups und Streaming Ads. Suchwort-Marketing und Affiliate-Marketing sind nicht eingeschlossen. Ausgewiesen ist der hochgerechnete Nettoumsatz. Im Gegensatz zum Bruttoumsatz gibt er nicht die Summe der Listenpreise wieder, sondern berücksichtigt unter anderem geschätzte Rabatte und Agenturprovisionen. Der Unterschied zwischen Brutto- und Nettoumsatz stellt also den Unterschied zwischen formell ausgewiesenen und tatsächlich bezahlten Anzeigenpreisen dar.