Kompetenzzentrum Technische Biochemie an der FH Lübeck
Der schleswig-holsteinische Minister für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr, Jost de Jager, überreichte am 6. Februar einen Zuwendungsbescheid über 1,7 Mio Euro für ein Kompetenzzentrum Technische Biochemie an den Leiter des neuen Zentrums, Prof. Dr. Uwe Englisch und den Geschäftsführer der Fachhochschule Lübeck Forschungs GmbH, Prof. Dr.-Ing. Klaus-Peter Wolf-Regett.
Das Gesamtprojektvolumen für das Kompetenzzentrum beträgt ca. 2 Mio. Euro. Mit dem Zentrum schlagen die Forscher von DiWiSH-Mitglied FH Lübeck das erste Kapitel auf dem Weg zu einem neuen Technologie- und Kooperationsfeld mit der Wirtschaft in Lübeck und der Region auf.
2011 Zusammenführung zum "Biotechnikum"
Mit dem Zuwendungsbescheid gab Minister de Jager den Startschuss für das zukünftige „Centrum Industrielle Biotechnologie“ (CIB) an der FH Lübeck. Das neue Zentrum wird die an der Fachhochschule Lübeck stark nachgefragten wissenschaftlichen Kompetenzen im Bereich der „Industriellen Biotechnologie“ bündeln und ausbauen. Bereits 2011 sollen diese in einem geplanten Neubau auch räumlich zu einem „Biotechnikum“ zusammengeführt werden. Das „Biotechnikum“ wird mit rund 4,9 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II und mit 0,5 Mio. Euro aus dem Hochschulbauhaushalt des Landes Schleswig-Holstein finanziert. Darüber hinaus stellt die Possehl Stiftung für die technische Ausstattung des „Biotechnikums“ 1 Mio. Euro zur Verfügung.
Forschungsabteilung für KMU
„Das Centrum industrielle Biotechnologie wird ein attraktiver Kooperationspartner für die Industrie bei der wissenschaftlichen Optimierung ihrer Produkte und Herstellungsprozesse. Vor allem profitieren davon die chemische und pharmazeutische Industrie, die Biomedizintechnik sowie die Lebensmittelindustrie“, sagte de Jager bei der Übergabe des Bescheides. Durch die Bündelung der einzelnen Kompetenzfelder entsteht eine interdisziplinäre Forschungs- und Technologieplattform, die spezielle Dienstleistungen für Innovationen in der Wirtschaft entwickelt. Gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen sollen so - ohne Vorhaltung größerer eigener Forschungsabteilungen - die Chancen und Perspektiven neuer Technologien und Verfahren aufgezeigt werden.
Industrielle Biotechnologie
Der besondere Fokus bei der Entwicklung der neuen Prozesse liegt bspw. auf der Substitution konventioneller chemischer Prozesse durch biotechnologische Verfahren oder die stoffliche / energetische Nutzung von Nebenprodukten oder Reststoffen. Die „industrielle Biotechnologie“ ist eines der zukünftigen Wachstumsfelder vor allem in den Bereichen der chemischen und pharmazeutischen Industrie, der Biomedizintechnik sowie der Lebensmittelindustrie. Dies ist sowohl durch neue Entwicklungen auf der Ebene der Nachhaltigkeit von Ressourcen (Erdöl / Nachwachsende Rohstoffe) als auch auf der Prozessebene (Energieeinsparung, Abfallminimierung, Kreislaufprozesse etc.) gekennzeichnet.
Gemischte Teams aus Wirtschaft und Wissenschaft
Ein entscheidender neuer Ansatz des Kompetenzzentrums ist zudem die Einrichtung von gemischten Projektteams aus Industrie und Hochschule einschließlich der verstärkten gemeinsamen Nutzung der Infrastruktur im neuen Biotechnikum (Labore, Spezialgeräte). Für eine effiziente Zusammenarbeit sind „Projektteams“ und kurze Wege zwischen Industriepartner und Hochschule von großer Bedeutung.
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