Infrastruktur-Atlas beschleunigt Breitband-Ausbau

Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg hat heute, 15. September das Projekt "Infrastruktur-Atlas" gestartet. Die Datenbank ist Teil der Breitbandstrategie der Bundesregierung. Bundeswirtschaftsministerium, Bundesnetzagentur und Industrie haben den Atlas gemeinsam konzipiert und in einer Arbeitsgruppe unter Leitung von BITKOM in den vergangenen Monaten die Eckpunkte erarbeitet. In dem Atlas werden im Detail jene Infrastrukturen aufgeführt, die für den Aufbau neuer Datennetze genutzt werden können: etwa vorhandene Glasfaserleitungen, Leerrohre, Richtfunkstrecken oder Standorte von Funkmasten. „Die Datenbank erleichtert die Planung des Breitband-Ausbaus und schafft dringend benötigte Synergien“, so BITKOM-Vizepräsident René Obermann. Beispielsweise wird der Hauptkostenfaktor beim Ausbau der Hochgeschwindigkeitsnetze verringert, die so genannten Grabekosten. Sie entstehen bei Tiefbauprojekten zur Kabelverlegung. Nutzung der Digitalen Dividende Ein weiterer Eckpfeiler der Breitbandstrategie ist die Vergabe der Funkfrequenzen, die nach der Digitalisierung des terrestrischen Fernsehens frei gewordenen sind. „Die Bundesnetzagentur sollte unbedingt am bisherigen Zeitplan festhalten und die Frequenzen Ende 2009, spätestens Anfang 2010 versteigern“, sagte Obermann. Sollte der mit Bundeskabinett und Bundesrat gefundene Kompromiss bei der Digitalen Dividende wieder verworfen werden, würde sich der Aufbau eines breitbandigen Funknetzes in den ländlichen Regionen um Jahre verzögern. Wichtig seien zudem die Nutzungsbedingungen und das Design der Auktion. Die Telekommunikationsunternehmen haben sich selbst verpflichtet, mit den Frequenzen zunächst insbesondere diejenigen ländlichen Gebiete zu erschließen, die bisher aus Kostengründen nicht mit Breitband versorgt werden konnten. Zusammenarbeit beim Breitbandausbau „Wir haben volles Verständnis dafür, das Erschließen der weißen Flecken durch Auflagen bei der Frequenzvergabe abzusichern, allerdings müssen sich die Auflagen am tatsächlichen Versorgungsbedarf orientieren“, sagte Obermann. Kontraproduktiv sei etwa eine pauschale Pflicht, Orte mit weniger als 5.000 Einwohnern auch dann mit mobilem Breitband abzudecken, wenn sie bereits über andere Technologien mit schnellen Zugängen versorgt sind. Das würde den Ausbau in den tatsächlich bedürftigen Regionen verlangsamen. Zudem sollten Kooperationen der Netzbetreiber beim Breitbandausbau möglich sein. So könnten sich die Unternehmen die Kosten für den Netzausbau teilen oder einzelne Gebiete ausbauen und das Netz dann gemeinsam nutzen. Zumal der Wettbewerb zwischen DSL-Netz, mobilen Breitbandnetzen und vor allem dem internetfähigen TV-Kabel ohnehin immer schärfer wird. Drei Viertel aller Haushalte mit Breitbandanschluss im Jahr 2014  Die Bundesregierung hat sich in ihrer Breitbandstrategie das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2014 drei Viertel aller deutschen Haushalte mit 50-Megabit-Anschlüssen zu versorgen. Eine Download-Geschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde entspricht etwa dem Dreifachen der heute verfügbaren maximalen DSL-Geschwindigkeit. Um die Ziele der Breitbandstrategie zu erreichen, muss die Industrie mindestens 30 Milliarden Euro investieren. Darin enthalten sind neben der Aufrüstung der Netze auf 50 Megabit auch die Investitionen für die Erschließung der weißen Flecken. Um zumindest jeden zweiten Haushalt mit 100 Megabit pro Sekunde zu versorgen, sind weitere 16 Milliarden Euro notwendig. 400.000 Arbeitsplätze durch Breitbandausbau  Eine aktuelle Studie der Columbia Business School hat ergeben, dass die Aufrüstung der Netze auf 50 Megabit pro Sekunde bis zum Jahr 2014 rund 400.000 Arbeitsplätze in Deutschland schafft, vor allem in der Bauwirtschaft, bei Anbietern von Telekommunikationsdiensten und Elektronikherstellern. Zudem gibt es erhebliche indirekte Effekte in der Internetwirtschaft, in den Medien, im Gesundheitswesen, im Handel oder bei Dienstleistern. Der Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt beträgt der Studie zufolge in den kommenden fünf Jahren rund 60 Milliarden Euro. Obermann: „Kein anderes Projekt hat für die Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und die strukturelle Entwicklung unseres Landes auch nur annähernd die Bedeutung wie der Breitbandausbau.“ Quelle BITKOM

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