18 Millionen Euro für Mobilfunknetz der nächsten Generation
Ab 2010 stellt die EU weitere 18 Millionen Euro für das mobile Ultra-Hochgeschwindigkeits-Internet zur Verfügung. Damit der mobile Internetzugang bis zu hundertmal schneller wird als mit dem derzeitigen 3G-Netz, werden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der "Long Term Evolution" (LTE) Technologie eingeleitet.
"Mit den LTE-Technologien werden Mobilfunkgeräte zu leistungsstarken mobilen Computern", sagte Telekomkommissarin Viviane Reding. "Millionen neuer Nutzer werden unabhängig von ihrem Standort mit ihren mobilen Geräten von dem Ultra-Hochgeschwindigkeits-Internetzugang profitieren. Dies schafft ungeheure Möglichkeiten und ein enormes Wachstumspotenzial für die digitale Wirtschaft."
Mit 100 MBit/s im mobilen Internet
Für die Branche ist LTE die erste Wahl für Mobilfunknetze der nächsten Generation – auch dank der erheblichen Fördermittel, die die EU seit 2004 bereitgestellt hat. Bereits vor 25 Jahren machte Europa den GSM-Standard zum Rückgrat des modernen Mobilfunks. LTE ist die modernste drahtlose Technologie, die für den mobilen Internetzugang Datenraten von bis zu 100 Mbit/s ermöglicht und damit zehnmal schneller ist als 3G-Mobilfunknetze. Sie wird derzeit in Europa von Mobilfunkbetreibern in Finnland, Deutschland, Norwegen, Spanien, Schweden und in Großbritannien getestet. Mit ihrer kommerziellen Vermarktung wird im ersten Halbjahr 2010 in Schweden und Norwegen gerechnet.
Mobiler Breitbandzugang
Die Europäische Kommission ist der Auffassung, dass die LTE- und LTE-Advanced-Technologie über ein enormes Potenzial verfügt. LTE bringt den Netzbetreibern einen enormen Kapazitätszuwachs, so dass sie mehr Nutzer mit einem schnelleren mobilen Breitbandzugang zu niedrigeren Preisen versorgen können – eine Revolution für den europäischen Mobilfunkmarkt. LTE nutzt das Funkspektrum effizienter, so dass Mobilfunknetze von der sogenannten „digitalen Dividende“ profitieren und die Frequenzen nutzen können, die bei der Umstellung von analogem zu digitalem Fernsehen frei werden. Die Reichweite der Signale ist größer als mit der bisherigen GSM-Technologie. Mit LTE können auch bevölkerungsschwache Regionen mit mobilem Breitbandzugang versorgt und die digitale Kluft zwischen ländlichen und städtischen Gebieten verringert werden. Ende 2008 hatten 23 Prozent der ländlichen Bevölkerung in der EU noch keinen Breitband-Internetzugang.
LTE-Standards bei Mobilfunkanbieter
Weltweit führende Mobilfunkbetreiber und Hersteller, wie Orange, TeliaSonera, T-Mobile, AT&T, NTT-DoCoMo, Verizon, Alcatel-Lucent, Ericsson, Huawei und Nokia Siemens Networks haben sich bereits zur Nutzung des LTE-Standards verpflichtet. Marktanalysten gehen davon aus, dass die Betreiber bis 2013 weltweit nahezu sechs Milliarden Euro in LTE-Anlagen investieren werden.
Weitere Informationen
http://cordis.europa.eu/fp7/ict/future-networks