Geld sparen mit energieeffizienten ITK-Geräten
Der Stromverbrauch durch die Nutzung von Geräten der Informations- und Telekommunikationstechnologie (ITK) in Deutschland nimmt zu. Hier lohnt sich der Kauf energieeffizienter ITK-Produkte. BITKOM gibt Tipps, wie man ITK-Geräte privat und beruflich möglichst energieeffizient nutzt.
1. Leistungsmerkmale neuer Geräte vor dem Kauf bestimmen
ITK-Geräte in Büro und Haushalten sollten grundsätzlich nach ihren individuellen Nutzungsanforderungen ausgesucht werden. Wer seinen Computer nur zum Surfen und für Textverarbeitung nutzt, benötigt im Vergleich zum passionierten Computerspieler andere Hardware mit geringerer Grafikleistung. So kann bei Office-Anwendungen auf eine Premium-Grafikkarte mit großem Bildspeicher und eigenem Lüfter verzichtet werden. Bei Neugeräten hat sich das Verhältnis von Leistungsfähigkeit und Energieverbrauch stark verbessert, insbesondere durch die so genannten Mehrkern-Prozessoren. Die neue Prozessorgeneration arbeitet schneller, verbraucht deutlich weniger Energie und erzeugt spürbar weniger Wärme als ihre Vorgänger. Dadurch arbeiten die neuen Geräte in aller Regel leiser als ihre Vorgänger, insbesondere beim Einsatz von temperaturgesteuerten Lüftern.
2. Geräte mit nachweislich niedrigem Energieverbrauch kaufen
Mobile Geräte wie Notebooks oder Netbooks verbrauchen bei gleichen Nutzungsbedingungen weniger Energie als Desktops und Multifunktionsgeräte weniger als die Einzelgeräte in der Summe. Wer sich auf eine bestimmte Produktgruppe wie etwa Notebooks festgelegt hat, sollte in einem zweiten Schritt nach besonders energieeffizienten Geräten suchen. Besonders energieeffiziente Geräte sind oft mit dem Umweltzeichen ENERGY STAR gekennzeichnet. Nur die besten 25 Prozent der jeweiligen Produktgruppen erfüllen die Leistungsanforderungen dieses Labels. Zurzeit gibt es das Label für Computer (einschließlich Workstations und Desktop Server), Notebooks, Monitore, Drucker/Kopierer und Multifunktionsgeräte, sowie externe Netzteile.
3. Grundsätzlich die voreingestellte Energiesparfunktion nutzen
PCs und Notebooks werden mit einem aktiven Powermanagement ausgeliefert. Werden die Geräte eine gewisse Zeit nicht genutzt, so verringern sie automatisch stufenweise den Energie- bzw. Stromverbrauch. Der Standby-Zustand ist als eine Art „Übergangszustand“ vor allem für solche Produkte wichtig, die nur für eine kurze Zeit ihre Funktion ausführen, aber dennoch lange eingeschaltet bleiben. Dazu gehören zum Beispiel Drucker, auf die mehrere Mitarbeiter zugreifen, oder Faxgeräte und Anrufbeantworter, die ohne Standby-Modus keine Nachrichten empfangen können. Wer von den Voreinstellungen abweichen will, kann das Powermanagement im Betriebssystem an seine Bedürfnisse anpassen. Einige Rechner verfügen über ein Wake-on-LAN-Funktion (WOL): Wenn der PC ein bestimmtes Datenpaket von einem anderen Gerät bekommt, schaltet er sich selbstständig ein. Auf dem Markt sind bereits Monitore und PCs verfügbar, die automatisch in einen „0 Watt Standby-Betrieb“ umschalten können. Beispielsweise schalten Monitore nach einer vom Nutzer definierten Zeit automatisch vollständig ab (Energieverbrauch: 0 Watt), wenn sie kein Eingangssignal empfangen. Sie sind jedoch unmittelbar nach Erkennen eines Signals wieder einsatzbereit.
4. Bildschirmschoner deaktivieren
Bildschirmschoner benötigen unnötig Energie und sollten deshalb prinzipiell deaktiviert sein. So kann ein PC mit einem aufwändigen 3D-Bildschirmschoner bis zu 50 Prozent mehr Energie verbrauchen als im Betrieb ohne Bildschirmschoner – das liegt an der höheren Rechenleistung für solche Animationen. Die Einstellung "Bildschirmschoner ausschalten" kann über die Systemsteuerung in Windows vorgenommen werden.
5. Energieeinsparung durch optimalen Betrieb von Monitoren
Wer seinen Arbeitsplatz verlässt, sollte den Monitor per Hand ausschalten. Manche Bildschirme werden mit maximal eingestellter Helligkeit ausgeliefert. Für Heimanwendung und die Arbeit im Büro reicht zumeist ein Wert von rund 60 Prozent Helligkeit. Die Helligkeitseinstellung kann jeder Nutzer über die Menüeinstellung des Monitors optimieren. Neue hochwertige Bildschirme unterstützen die Helligkeitsanpassung in Abhängigkeit von der Umgebung automatisch. Mittlerweile gibt es auch Netbooks, Notebooks und Computer Monitore mit energiesparender LED-Hintergrundbeleuchtung.
6. Peripherie-Geräte erst für die Nutzung einschalten
Oft verbrauchen Drucker, Scanner oder externe Modems Energie, obwohl sie nicht verwendet werden. Denn sie werden automatisch beim Starten des Rechners mit eingeschaltet. Diese Geräte sollten nur bei Bedarf eingeschaltet werden. Externe Festplatten beziehen ihren Strom ausschließlich vom Rechner über die USB- oder Firewire-Schnittstelle. Sie verbrauchen Strom, sobald sie an den PC oder das Notebook angeschlossen werden. Solche Peripherie-Geräte sollten vom Rechner getrennt werden, wenn sie nicht gebraucht werden.
7. Netzstecker von nicht-genutzten Geräten ziehen oder schaltbare Steckdosenleiste verwenden
Manche Geräte besitzen keinen Schalter, der sie vollständig vom Stromnetz trennt. Sie verbrauchen auch dann Energie, wenn sie vermeintlich ausgeschaltet sind. Hier hilft nur, den Netzstecker des Geräts zu ziehen oder eine schaltbare Steckdosenleiste zu verwenden und diese abzuschalten. Zudem sollten Verbraucher auf externe Steckernetzteile achten, die beispielsweise mobile Endgeräte mit Strom versorgen, etwa Ladegeräte für Handys. Diese externen Netzteile verbrauchen auch dann Energie, wenn sie ohne ein Verbrauchsgerät an die Steckdose angeschlossen sind.
8. Energieverbrauch sichtbar machen und dadurch senken
Wer den Energieverbrauch seiner ITK-Geräte dauerhaft reduzieren will, sollte die Geräte über eine Steckdosenleiste zusammenfassen und in die Stromversorgung dieser Leiste ein Verbrauchsmessgerät zwischenschalten. So können die größten Stromverbraucher leicht erkannt werden. Zudem wird der Einspareffekt durch nutzungsabhängiges Ein- und Ausschalten oder Herunterfahren der Geräte sichtbar.
Quelle BITKOM