Das iPhone 3G ist da

Nun ist es soweit. Ein gutes Jahr, nachdem Apple mit dem iPhone ins Mobilfunkgeschäft einstieg, bringen die Kalifornier am Freitag die Weiterentwicklung ihres Kult-Handys in die Läden – interessierte Nutzer in Asien dürften die ersten sein, die Apples Smartphone in den Händen halten. Diesmal ist es allerdings kein exklusiver US-Start, das iPhone 3G wird gleichzeitig in 22 Ländern eingeführt. Der neue Name deutet auf die wesentliche Entwicklung an der Hardware des Handys hin: In seiner zweiten Version ist das iPhone auch in der dritten Mobilfunkgeneration angekommen.

Abgesehen von UMTS/HSDPA und GPS hat das iPhone hardwareseitig keine große Entwicklung gemacht, wie sich auch in unserem ersten Test bestätigte. Größer fällt da schon der Schritt aus, den Apple mit der inzwischen in Version 2.0 veröffentlichten Firmware des Handys geht. So versteht sich die iPhone-Software jetzt auch mit klassischen Business-Anwendungen wie Exchange oder VPN. Die neue Firmware gibt es für alte iPhones als kostenloses Upgrade, sie ist ebenfalls bereits verfügbar. Sie lässt sich auch auf dem iPod touch installieren. Für das Update des Music-Players will Apple allerdings eine Gebühr berechnen.

Mit der neuen Firmware öffnet sich das iPhone für Anwendungen von Fremdanbietern. Die werden über den neuen App Store vertrieben, der bereits am Donnerstag seine virtuellen Pforten öffnete. Der App Store ist über das iPhone direkt oder den iTunes-Store zu erreichen. Kurz vor Verkaufsstart stellte Apple dafür iTunes in der Version 7.7 zum Download bereit. Im App Store gibt es unter anderem Spiele, Web-Anwendungen wie einen Instant Messenger oder Twitterific sowie "Remote", mit dem iPhone oder iPod touch zur iTunes-Fernbedienung werden.

Zum Verkaufsstart sollen bereits gut 500 Programme im App Store erhältlich sein. Das neue iPhone markiere damit den Start einer neuen "Computerplattform", sagte Apple-Chef Steve Jobs dem Wall Street Journal. Bisherige Versuche, eine mobile Software-Plattform zu etablieren, hätten eher "blutleere Anwendungen" hervorgebracht. Am Vertrieb der Software verdient Apple 30 Prozent des Umsatzes, doch bleibt es den Anbietern überlassen, was sie für ihre Software berechnen wollen. Etwa ein Viertel der Programme sei kostenlos, sagte Jobs. Der größte Teil der kostenpflichtigen Anwendungen sei unter 10 US-Dollar zu haben. Apple hat einen Fond über 100 Millionen US-Dollar eingerichtet, der die Arbeit ausgewählter Entwickler finanzieren soll.

Mit dem UMTS-iPhone ändert Apple auch seine Vertriebspolitik. Zwar bleibt der Konzern in wichtigen Territorien bei den exklusiven Partnerschaften, doch haben die jeweiligen Mobilfunkpartner jetzt die Möglichkeit, das iPhone zu subventionieren. Was für den deutschen Vertriebspartner T-Mobile bedeutet, dass das begehrte Handy hierzulande schon für einen Euro zu haben ist. Natürlich nur in Verbindung mit einem zwei Jahre laufenden Vertrag und nicht zu knappen monatlichen Gebühren. Je nach Tarif und iPhone-Modell (8 oder 16 GByte Speicher) kostet das Handy bis zu 250 Euro. Trotzdem soll der Hersteller noch genug verdienen: Marktforscher vermuten, dass die Provider für jedes Gerät deutlich mehr bezahlen müssen.

Die Erwartungen an das neue iPhone sind hoch. Apple will den großen Erfolg, den das iPhone in den USA hatte, auch in wichtigen anderen Ländern wiederholen und damit endlich den Massenmarkt erobern. Zehn Millionen Stück sollen es in diesem Jahr insgesamt sein. Nun ist ein brauchbares UMTS-Handy hierzulande aber wahrlich keine Revolution, die Hürde für das iPhone hängt also nicht ganz niedrig. Vielleicht kann das iPhone mit seiner durchdachten Bedienung aber auch Handymuffel überzeugen.

Auch T-Mobile und andere Carrier setzen große Hoffnungen in das Kult-Handy. Die gelungene Integration von Internet-Funktionen soll den Netzbetreibern endlich die Datenumsätze bringen, von denen sie seit Jahren träumen. T-Mobile hat seine Vertriebsbasis mit verschiedenen Partnern deutlich verbreitert. So wird das iPhone mit T-Mobile-Vertrag unter anderem auch bei Debitel und bei Gravis erhältlich sein. Den Bestandskunden, die sich mit dem gerade mal ein paar Monate alten ersten iPhone abgehängt fühlen, machte die Telekom-Tochter zuletzt ein Wechselangebot, dessen Echo allerdings wenig enthusiastisch ausfiel.

Vielleicht lohnt sich ein Blick nach Belgien, wo es das iPhone ohne Vertrag und SIM-Lock gibt. Allerdings für deutlich über 500 Euro, doch kombiniert mit einem günstigen Tarif mag sich das rechnen. Vorausgesetzt, man ergattert ein iPhone. In Belgien soll es Lieferengpässe geben, wie übrigens auch in anderen Ländern. T-Mobile warnt vorsorglich schon vor möglichen Verzögerungen.

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