5-Punkte-Plan zur Verbesserung der digitalen Bildung in Schulen
Fachgruppe „DigitaleBildung und Schulen“ des DiWiSH e.V.
5-Punkte-Plan zur Verbesserung der digitalen Bildung in Schulen
1. Zeitgemäße technische Ausstattung der Klassenräume sowie ein kontinuierlicher professioneller Technik-Support aller Schulen durch interne oder externe Experten
Aus Sicht der Fachgruppe sind die Bereitstellung einer modernen IT-Infrastruktur inkl. Breitbandigem Internetzugang und eines freien, niederschwelligen WLANs, sowie deren permanenteWartung die wichtigste Voraussetzung für die Etablierung der digitalen Bildung in Schulen.
Dazu zählt neben der IT-Hardware vor allem auch die Bereitstellung ausreichender Ressourcen für die Wartung durch IT-Fachkräfte sowie die kontinuierliche Schulung aller beteiligten Lehrenden. Dies muss durch ausreichend finanzielle Mittel gewährleistet werden.
Zu beachten ist, dass für die IT-Infrastruktur nicht nur Mittel zur Neuanschaffung bereitzustellen sind, sondern auch die Abschreibung der vorhandenen IT-Infrastruktur zu beachten ist, um auf dem aktuellen Stand der Technik zu bleiben und die Verfügbarkeit zu gewährleisten.
Hierzu ist es dringend erforderlich, den Austausch der Schulen zu organisieren, damit nicht jede Schule das (digitale) Rad neu erfindet.
2. Pflichtfach Informatik ab der Sekundarstufe 1 der Schulen Schleswig-Holsteins, verpflichtende informatorische Grundbildung schon in der Primarstufe
Es ist von wesentlicher Bedeutung, Nachwuchskräfte auszubilden, die am Entwicklungsprozess von digitalen Services beteiligt sind (Software-Entwickler, Software-Architekten, Data Analyts,…), und nicht nur die SuS darin zu unterstützen, zu
„mündigen“ Nutzern dieser Services zu werden.
Die Fachgruppe sieht es daher als zwingend notwendig an, über die Pflichtfächer Informatik bzw. informatorische Grundbildung den in der Regel schon in der privaten Lebenswelt bestehenden Kontakt der SuS zur Digitalen Welt frühzeitig im Schulumfeld zu integrieren.
3. Erhebliche Forcierung der Ausbildung bzw. Weiterbildung von Informatiklehrenden an den Hochschulen bzw. IQSH
Neben dem Etablieren von Planstellen für Informatiklehrer an allen relevanten Schulen, muss die Ausbildung derer deutlich an Quantität und Bedeutung zunehmen. Allein im Bereich der Berufsschulen wird der Verlust der Informatiklehrer durch Pensionierungen durch die viel zu wenigen Studienabsolventen (ca. aktuell 2 pro Jahr) kaum zu decken sein. Auch hier ist es relevant, den Lehrplan regelmäßig an die Bedarfe der Wirtschaft und Schulen anzupassen.
4. Umfassende fächerübergreifende Vermittlung von Medienkompetenz
Sowohl Wirtschaft als auch Hochschulen machen die Erfahrung, dass die digitalen Medien zwar für den Freizeitbereich gut genutzt werden, bei den abgehenden Schülern jedoch die Fähigkeit fehlt, digitale Medien als effizientes Arbeitsmittel zu nutzen.
Neben dem Etablieren eines thematisch aktuellen und verbindlichen Informatik- Unterrichts ist die fächerübergreifende Nutzung von digitalen Medien und der entsprechenden Medienkompetenz wichtig. Die Lehrenden müssen hierzu geschult werden, zudem müssen entsprechende Konzepte zur konkreten Umsetzung den Lehrenden sämtlicher Fächer angeboten werden.
5. Zusammenarbeit der Schulen mit Hochschulen sowie digitaler Wirtschaft institutionalisieren und unterstützen
Die Inhalte der Informatik und der Technologiestand der digitalen Medien entwickeln sich im Vergleich zu anderen Fächern rasant schnell. Umdie Schüler auf die Bedarfe der Wirtschaft und Hochschulen ideal vorzubereiten, ist es relevant, einen engen Kontakt und Austausch mit ihnen zu suchen und die aktuellen Barrieren zwischen diesen „Welten“ abzubauen.
Es sollten Netzwerke mit Schulen, Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen gebildet werden, um Wissen austauschen/zu vermitteln, Bedarfe abzugleichen, Formate gemeinsam durchzuführen. Dies sollte nicht auf freiwilliger Basis von sehr wenigen engagierten Schulen passieren, sondern konzeptionell verankert werden.