Die Evolution von New Work: Ursprünge, Prinzipien und praktische Umsetzung mit Bookyp
Vor etwa 40 Jahren wurde der Begriff "New Work" geprägt, und es mag überraschend sein, wie alt er eigentlich ist. Viele verbinden ihn heute eher mit den letzten 10 Jahren, aber tatsächlich wurde er Anfang der 1980er Jahre von Frithjof Bergmann geprägt, einem österreichisch-US-amerikanischen Sozialphilosophen und Anthropologen. Bergmann hatte die Überzeugung, dass Lohnarbeit schädlich für den Menschen ist, was nicht unbedingt dem Bild entspricht, das wir heute mit "New Work" verbinden.
Bergmann identifizierte drei Säulen für sein Konzept von "New Work". Die erste Säule war die Reduzierung der Lohnarbeit, nicht ihre vollständige Eliminierung. Er schlug vor, dass Menschen nur 6 Monate im Jahr arbeiten sollten und sich den Arbeitsplatz mit einer anderen Person teilen sollten, ein Konzept ähnlich dem heutigen Job Sharing. Warum hat er die Lohnarbeit nicht komplett abgeschafft, wenn sie so schädlich ist? Das lag an der Notwendigkeit von Geld, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Hier kommt die zweite Säule ins Spiel, die "High-Tech-Selbstversorgung". Das bedeutete, technologische Hilfsmittel wie 3D-Drucker zu nutzen, um Dinge wie Löffel oder Teller selbst herzustellen und somit Ausgaben zu reduzieren.
Die dritte und wichtigste Säule von Bergmann war die Verfolgung der eigenen Berufung, also die Arbeit, die man wirklich liebt. Das bedeutet, sich auf das zu konzentrieren, was einem wirklich gefällt, wobei es durchaus möglich ist, dabei auch Geld zu verdienen. Zum Beispiel könnte jemand, der leidenschaftlich gerne Gitarre spielt, Konzerte geben oder Gitarrenunterricht geben.
Heutzutage wird der Begriff "New Work" häufig im Unternehmenskontext verwendet, wobei er oft inflationär gebraucht wird. Markus Väth, ein deutscher Psychologe, hat eine Definition für die moderne Sichtweise von "New Work" entwickelt, die auf Bergmanns ursprünglichem Konzept aufbaut. Väths 5 Prinzipien betreffen Freiheit, Selbstverantwortung, Sinn, Entwicklung und soziale Verantwortung und bilden gemeinsam das Rahmenwerk für Unternehmen.
Das Prinzip der Freiheit ermutigt dazu, Neues auszuprobieren und Ideen aktiv zu erforschen, wobei Fehler als Teil des Lernprozesses angesehen werden. Netzwerke und der Austausch zwischen Führungskräften und Teams können dies fördern.
Das Selbstverantwortungs-Prinzip zielt darauf ab, zu verhindern, dass zu viel Partizipation zu Entscheidungsblockaden führt, indem mehr Selbstverantwortung auf die Mitarbeitenden übertragen wird. Dies kann durch verschiedene Modelle wie Vertrauensarbeitszeit und Budget-Autorität erreicht werden.
Das Sinn-Prinzip betont die Bedeutung der Arbeit, die den eigenen Interessen und Stärken entspricht, und ermutigt Unternehmen, die Mitarbeitenden in den Prozess der Sinnfindung einzubeziehen.
Das Entwicklung-Prinzip fördert die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden durch kollektives Lernen und kontinuierliche Selbstreflexion der Unternehmen.
Das Prinzip der sozialen Verantwortung bezieht sich auf das Engagement der Unternehmen in der Gesellschaft, Nachhaltigkeit und ethisches Verhalten gegenüber Partnern und Kunden.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Prinzipien von "New Work" die Förderung von Freiheit, Selbstverantwortung, Sinn, Entwicklung und sozialer Verantwortung in Unternehmen betonen. Wir bei unserem Unternehmen setzen diese Prinzipien aktiv um und haben aus diesem Grund auch Bookyp entwickelt. Bookyp ermöglicht es, die Arbeitsumgebung an diese Prinzipien anzupassen und fördert die Umsetzung von "New Work" in der Praxis.
Weitere Informationen zu Bookyp finden Sie hier.
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