Algorithmen kennen keinen Lockdown: Warum SEO genau jetzt auf die Agenda gehört
Zahlreiche Unternehmen sind von drastischen Beeinträchtigungen und Umsatzeinbußen betroffen. Um diesen entgegenzuwirken, werden unterschiedlichste Maßnahmen ergriffen, beispielsweise die Einführung von Kurzarbeit. Aber auch zahlreiche Marketing-Etats sind vorerst eingefroren. Wie nachhaltig dies ist, kann selbstverständlich nur individuell betrachtet und bewertet werden – und auch leider erst in der Zukunft.
Doch zumindest eine Online-Marketing-Disziplin sollte gerade jetzt nicht heruntergefahren werden – ganz im Gegenteil: Die aktuelle Situation bietet enormes Potenzial, strategische Suchmaschinenoptimierung auf- oder auszubauen.
SEO ist ein Marathon, den man spätestens jetzt laufen sollte
Da SEO ein Langzeitprojekt ist, sollte es lieber nicht unterbrochen werden. Schließlich kennen die Algorithmen der Suchmaschinen so etwas wie einen Lockdown nicht und sind pausenlos auf Websites unterwegs.
Wer also jetzt sein SEO-Budget streicht, läuft ernsthaft Gefahr, seine Rankings zu verlieren – und es kann Monate dauern, diese zurückzugewinnen. Gerade jetzt sollten Keywords beobachtet, Inhalte angepasst und Linkstrukturen bewertet werden. Wer aktuell darüber nachdenkt, überhaupt mit Suchmaschinenoptimierung zu starten, könnte der Konkurrenz auf lange Sicht einen großen Schritt voraus sein, sollte diese derzeit keine Arbeit in SEO stecken.
Übrigens: Top-Platzierungen in den organischen Rankings können dazu beitragen, SEA-Kosten – also Kosten für das Schalten von Anzeigen bei Google – zu senken. Denn nach wie vor belegen Studien einschlägiger SEO-Tool-Anbieter wie Sistrix, dass weit über 70 % der Suchenden die Ads bewusst »überscrollen«, um zu den nicht-bezahlten Ergebnissen zu gelangen. Zudem könnte es sein, dass aktuell eingespartes SEA-Budget in Zukunft geballt freigesetzt wird, wodurch sich der Wettbewerb für Ads gegebenenfalls verstärkt.
Wer suchet, will finden
Was schon vor Corona galt, gilt auch aktuell – und wird auch in Post-Corona-Zeiten gelten: Es ist extrem wichtig, in den Suchergebnissen möglichst früh ansprechend sichtbar zu sein.
Denn viele von uns sind zurzeit seltener außerhalb der eigenen vier Wände unterwegs. Stattdessen verbringen wir noch mehr Zeit im Internet. Folglich steigt auch das Potenzial von Aufrufen der eigenen Website.
Es steht sicher außer Frage, dass wir in Zukunft wieder verstärkt ins Freie strömen – erste Lockerungen machen dies bereits möglich. Doch die angestiegene Nachfrage nach digital verfügbaren Inhalten und die erhöhte Sensibilität fürs »Digitale« allgemein könnten dazu führen, dass wir noch schneller und intuitiver im Internet suchen. Und dabei sollte man nie vergessen, dass fast 100 % aller Klicks bei Google auf Ergebnisse der ersten Seite entfallen.
SEO ist Balsam fürs Branding
Wer jetzt mit guten Inhalten punktet, schafft damit ein hervorragendes Fundament für zukünftige Aufrufzahlen und Rankings.
Denn wir alle freuen uns, wenn wir durch eine Suchanfrage etwas gefunden haben, das unsere Suchintention befriedigt – sei es eine Information, ein Produkt oder ein Kontakt. Finden Nutzer*innen die gewünschten Antworten dabei mehrfach anhand derselben Quelle (Website) oder vom selben Anbieter, stärkt dies ihr Markenbewusstsein und vor allem ihr Markenvertrauen.
Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie beim nächsten Mal zurückkehren oder anderen von den positiven Erlebnissen berichten – und somit im besten Fall sogar eine Art Markenbotschafter werden.
Hier kann SEO ein Schlüssel zum Erfolg sein. Denn als effektives Pull-Marketing-Instrument können bewusst Inhalte geschaffen und ausgebaut werden, die für die jeweilige(n) Zielgruppe(n) interessant sind. In Verbindung mit einer gelungenen Customer Journey kann dies für positive Nutzersignale sorgen – was wiederum von Suchmaschinen mit verbesserten Rankings belohnt wird.
SEO-Kreislauf als Erfolgsfaktor
Gute Suchmaschinenoptimierung basiert jedoch nicht nur auf der Erstellung und inhaltlichen Optimierung von Content, um die Bedürfnisse von Suchenden mit den Unternehmenszielen zusammenzubringen, sondern auf einer gezielten Herangehensweise. Diese umfasst Analyse, Strategie, OnPage- und OffPage-Optimierungen sowie Controlling.
Wer erfolgreich SEO betreiben will, muss beispielsweise auch verstehen, dass ein interdisziplinärer Austausch zwischen den Abteilungen im eigenen Unternehmen extrem wichtig ist: Marketing, PR, Service, Vertrieb – überall gibt es Informationen, die wichtig sein können.
Das klingt zunächst gar nicht nach SEO. Aber wer in dieser Disziplin auch zukünftig gut aufgestellt sein will, sollte diese Denkweise verinnerlichen. Denn SEO wird immer mehr zu einem fundamentalen Knotenpunkt zwischen on- und offline, zwischen Unternehmen und Kund*innen, zwischen Zielen und Bedürfnissen. Zugleich sensibilisiert man die Kolleg*innen für die oft kryptisch aufgenommene Disziplin der Suchmaschinenoptimierung.
Die betreuende Agentur muss in der Lage sein, diese Informationen in Einklang mit den Ergebnissen aus SEO-Tools zu bringen. Beides muss inhaltlich, gestalterisch und technisch so umgesetzt werden, dass Suchende genau das finden, was sie benötigen und dabei erstklassig angesprochen und geleitet werden.
Auf diese Weise kann Suchmaschinenoptimierung nachhaltig verankert und langfristig erfolgreich betrieben werden – somit sollten Unternehmen aktuell lieber nicht am SEO-Budget sparen oder die Disziplin tunlichst auf die eigene Agenda setzen.
Der Autor
Der studierte Germanist und Philosoph ist Texter, SEO Manager sowie nach dem SCOM Framework zertifizierter Content Marketing Manager. Seit über fünf Jahren gehört Florian Meier zum Team der Flensburger Agentur visuellverstehen. Das rund 20 Personen starke Unternehmen bietet dank der Disziplinen Design, Text und Webentwicklung ein breites Leistungsportfolio – von Branding über Kampagnen, Onlineshops, SEO, Webanwendungen bis hin zu Websites.
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